Mir ist heute etwas Ähnliches passiert, was ich aber noch eine Stufe dreister fand: Ich bin mit Zug und Bus nach Hombrechtikon gefahren. Auf dem Zonenplan hatte ich zuvor nachgeschaut, dass ich, egal ob ich über Bubikon oder über Feldbach fahre, jeweils 4 Anschlusszonen zu meinem 9-Uhr-Pass benötige. Ich habe also in der App die möglichen Verbindungen nachgeschaut und vor der Abfahrt eine Anschlussbillette über vier Zonen gekauft. Ich habe extra ein Anschlussbillette und NICHT ein Streckenbillette gekauft. Die beiden Züge fahren im Abstand von 2 Minuten voneinander ab, das Billette habe ich selbstverständlich einige Minuten vor der Abfahrt gekauft. Ich steige also in den Zug ein, die Kontrolle kommt und ich weise mein Ticket vor. Zu meinem hellen Erstaunen heisst es, das sei nicht gültig. Ich habe zwar komplett alle ZVV-Zonen, die man überhaupt haben kann, und das für 24h, aber ich hätte den Zug nehmen müssen, der zwei Minuten später abgefahren wäre. Da das Ticket nicht ab dann gültig sei, wann ich es gelöst habe, sondern erst ab dann, wann es im späteren Zug gültig ist, werde ich jetzt mit 75.- gebüsst. Dies obwohl auf meinem Ticket die Kaufzeit draufstand, ich explizit ein Anschlussbillette und kein Streckenbillette gelöst habe, und die Gültigkeitszeit von der, in der ich kontrolliert wurde, nur um vier Minuten abwich. Ich habe erklärt, dass ich bisher die Anschlussbillette am Automat gelöst habe, wo sie jeweils ab dann, wenn ich sie gelöst habe gültig seien und dass es die Funktion, ein Anschlussbillette ohne Strecke zu lösen, in der App nicht gibt und ich daher gedacht habe, dass ich, wenn ich bei der Strecke nicht Streckenbillette, sondern Anschlussbillette auswähle, zu der gewohnten Funktion käme. Es war alles umsonst, ich wurde behandelt, als hätte ich gar kein Ticket gelöst. Das ganze Zugabteil hat den Kopf geschüttelt und ich habe viel Zuspruch und Solidarität der Mitreisenden erhalten. Das war schön - allerdings macht das meine Busse auch nicht kleiner. Was mich zusätzlich ärgert: Die SBB fordert einen in grossen Werbekampagnen dazu auf, alles per App zu machen, wenn einem da aber ein offensichtlicher (!) Fehler unterläuft, wird man gebüsst. Warum die Kontrolleure die Situation nicht einschätzen und anders handeln konnten, ob sie so geschult werden, dass sie das nicht dürfen, weiss ich nicht. Ich war bisher grosser Fan der SBB, hatte jahrelang ein GA, wir unternehmen sämtliche Reisen im Alltag und in den Ferien mit dem Zug und ich habe mich politisch immer für einen Ausbau des öffentlichen Verkehrs stark gemacht. Aber wie ich hier behandelt wurde gibt mir (und wohl allen, die mit mir im Abteil sassen) sehr zu denken. Eigentlich sollte es doch eine Zusammenarbeit zwischen SBB-Mitarbeiter:innen und Kund:innen sein, oder? Ich werde diesen Vorfall auch noch als einzelnen Beitrag posten, aber er schien mir hierzu zu passen. Liebe Grüsse!
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