Ich habe auf die Frage, warum das Online-Hinterlegen nicht klappt, von den SBB bisher zwei Antworten erhalten: - Man könne das Inkasso der Fr. 10.- nicht online machen Unverständlich, eine Online-Kreditkartenzahlung zu implementieren ist einfach. Oder man könnte ganz einfach auf die Fr. 10.- verzichten oder sie dem Guthaben aus der Hinterlegung abziehen. - bei swisspass.ch handle es sich lediglich um eine Informationsplattform, ein Informationsaustausch in beide Richtungen sei nicht vorgesehen Mag technisch zutreffend sein, wäre aber dann eine nicht zukunftsweisende Fehlentscheidung. Meine Vermutung: Die SBB-Spitze hat keinerlei Interesse daran, den Kunden einen funktionstüchtigen "Swisspass" anzubieten. Es geht ihr mit dem Projekt einzig darum, die Kunden an den Verlust von Datenschutz und an be-in be-out zu gewöhnen, damit, wenn das GA später mal abgeschafft wird, es weniger Protest gibt. Deshalb hat man Millionen für ein unfertiges und aus Kundensicht unnützes Projekt ausgeben ohne sich am Kundennutzen zu orientieren. Das ganze Projekt scheint etwas unkoordiniert, um nicht zu sagen dilletantisch aufgegleist. Scheinbar wollte man einfach möglichst rasch die rote Karte haben und konnte nicht warten, bis das Projekt einführungsreif war. Sonst hätte man nicht Verwirrung durch gleichzeitiges Führen von zwei Logins stiften müssen, hätte keine kälteempfindlichen Karten gekauft (bzw. vorher mit einer kleinen freiwilligen Gruppe getestet), hätte Datenschutzbestimmungen formuliert die diesen Namen auch verdienen und sie online gestellt, hätte die benötigte Rechenkapazität richtig bei Swisscom bestellt und würde ein Datenschutz-Auditing der sensiblen Infrastrukturen machen lassen und das Ergebnis veröffentlichen. Wäre das ganze richtig aufgegleist gewesen, wäre es auch nicht passiert, dass z.B. die Rigibahn nach Einführung des "Swisspass" noch gar keine Kontrollgeräte hatte. Oder man zu Beginn noch nicht wusste, wie man als Reisender bei DB und OEBB belegen sollte, dass man ein gültiges Abo hat (zuerst wurde dann eine Bestätigung auf A4-Papier eingeführt, inzwischen gibt's eine im internationalen Ticketformat; wer gelegentlich bei DB oder OEBB Fahrkarten kauft muss aber extra an den SBB-Schalter dafür). Das ganze Projekt ist meiner Meinung nach sowieso sinnlos, solange man nicht genügend Netzabdeckung hat, um die Tickets live zu kontrollieren. Wenn die Netzabdeckung dann mal da ist, kriegen die Kunden wohl für die nächste "Entwicklungsstufe" wieder Millionenkosten auf die Ticketpreise aufgeschlagen. Da hätte man ruhig das Projekt erst fertig machen und dann einführen können statt uns damit zu ärgern und erst noch dafür zahlen zu lassen.
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