Genau diese enttäuschende Entdeckung habe ich leider auch gemacht. Normalerweise warte ich immer am Start des Perrons in Sektor A, damit ich nicht an so vielen Rauchern vorbeikomme. Es hat jeweils trotzdem so 5 Raucher um mich herum. Gut, am Anfang dachte ich mir, viele wissen vermutlich auch noch nicht vom Rauchverbot. Ich habe deshalb 3x meinen Mut zusammengenommen und zwei Personen ganz freundlich darauf hingewiesen, dass hier Rauchverbot ist. Beim ersten Mal wurde ich angeschnauzt...was zu erwarten war. Die zweite Dame fand auch, dass das Verbot für sie nicht gälte (wieso auch, sie hat ja nichts zu befürchten). Und deshalb dachte ich, ich lasse es wohl besser, doch als einmal vor mir 2 Kinderwagen einsteigen mussten und ein junger Herr neben mir ungeduldig reindrängeln wollte und sein Zigarette erst in der letzten Sekunde unter den Zug warf und dabei denn letzten Rauchzug direkt in den Kinderwagen vor ihm bliess konnte ich es mir nicht verkneifen ihn auf das Rauchverbot hinzuweisen. Daraufhin wurde ich von ihm angebrüllt, dass ich meine „*****“ halten solle sonst verprügle er mich und das ich Glück habe, dass ich eine Frau sei, sonst hätte ich jetzt seine Faust in der *****. Seither weise ich niemanden mehr darauf hin. Ich habe auch schon mehrmals Raucher vor mir und gleichzeitig Sicherheitspersonal der SBB, welche die Raucher gesehen haben, weil sie die Zigaretten dirket vor ihnen angezündet haben und sie haben nichts gesagt, also das funktioniert offenbar auch nicht überall, immerhin 1x habe ich gesehen wie ein Sicherheitsbeamter einen Raucher auf das Verbot hingewiesen hat. Aber ich fände es wirklich wichtig, dass das konsequenter gemacht würde. Für mich hat sich an der Rauchersituation bis jetzt nämlich nichts geändert und ich bin bitter enttäuscht ehrlich gesagt. Vor ein paar Wochen musste ich einmal durch 22 Rauchwolken (!) laufen, weil ich zum Geldautomaten auf dem Perron wollte, also Sektor A bis zur Mitte des Sektors B. 22mal auf diesen wenigen Metern! Inkl. einer Marihuana-Wolke, neben der ich mein Geld abheben musste. 22mal! Bei Kübeln (trotz Aschenbecherabdeckung), bei den Bänken und zwischendrinn, ironischerweise einzig bei der richtigen Raucherstelle in der Mitte des Bahnhofs war kein einziger Raucher. Aber man muss sich auch wirklich nicht wundern, wenn doch einen einzigen Tag nach der Einführung des von vielen lang ersehnten Rauchverbots im 20min gross erklärt wird: „Es wird keine Bussen oder Markierungen geben“ und direkt unter der Schlagzeile, auf der Titelseite der Printausgabe steht: „Aber: wer sich nicht ans Rauchverbot hält, kassiert KEINE Busse.“ und in der Online-Ausgabe ist die Schlagzeile gar: „Wer im Verbot raucht, hat nicht viel zu befürchten.“. Genauso gut könnte man ein Verbot gegen Alkohol am Steuer einführen aber lauthals erklären, dass es keine Konsequenzen hat, wenn man sich nicht daran hält. Wenn es keine Bussen oder Konsequenzen hat, bei Zuwiderhandlung, dann ist es meiner Ansicht nach ein Gebot, kein Verbot. Und Gebote und freundlich bitte sagen bringen nichts, ich hatte jedenfalls noch nie Erfolg damit, dass sieht man auch bei z.B. Konzerten wo theoretisch auch ein Rauchverbot herrscht. Man darf nicht vergessen das Nikotinabhängigkeit eine Drogensucht ist. Ich persönlich habe keine Nerven mehr und meine Lebensqualität leidet zu sehr, trotz „Rauchverbot“. Ich müsste immernoch die Unterführung zum Bus, welche jetzt fett markiert ist als rauchfrei, benutzen. Seit Einführung des Verbots hatte ich sage und schreibe 2 mal (!) das Glück KEINEN Raucher vor mir zu haben in besagter Unterführung. 2 mal in über einem Jahr! Das ist so viel wie vorher. Ergo atme ich immernoch täglich Passivrauch ein. Wenn mein Zug an der Hardbrücke hält und dort immer der gleich Raucher, welcher auf dem Perron weiterraucht bis zur letzten Sekunde und einsteigt, dann muss ich mind. 2 zuzäztliche Abteile Abstand zwischen ihm und mir halten um nicht den erwiesenermassen schädlichen Rückstandrauch/3rd-hand-smoke abzukriegen. Und deshalb hatte ich beschlossen einen 20min längeren Arbeitsweg zu nehmen über den Flughafen. Weil es dort weniger Leute und somit Raucher auf der Buskante hat und weil der Bahnhof unterirdisch ist und man dort höchstens die Dämpfe von der Raucherlounge oberhalb des Gleis kurz einatmet, wenn man auf der Rolltreppe steht. Also mein Arbeitsweg ist jetzt fast doppelt so lang und ich kann mein Velo nicht benutzen, aber wenigstens ärgere ich mich nicht jeden Tag mit Rauch und all den gesundheitsschädigenden Schadstoffen im Gesicht. Das ist es mir wert. Ich tat dies während 2 Monaten, doch seit Corona muss ich wieder die alte Route nehmen, da der Bus zu voll ist. Und ich muss feststellen, dass sich nichts verbessert hat. Sogar trotz Coronamaskenpflicht rauchen die Leute überall auf Bänken und dem Perron weiter und nicht bei den markierten Stellen. Klar kann man sagen das sind Kleinigkeiten, aber für mich nicht, vor allem nicht wenn ich das jeden einzelnen Tag ertragen muss.
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