Liebe Community Wir sind die, die diesen Thread gestartet haben vor ca. 2 Monaten. Es wäre wohl anständig, hier einige Wochen später auch noch zu posten, dass wir es schlussendlich erfolgreich durchgezogen haben, unser Abenteuer! Unter anderem auch Dank der Hilfe der hier auf dem Forum zusammengekommenen Tipps! Merci! Wir haben alle Tickets online über die SNCF-Webpage gebucht. Ein hochkomplexes, aufwändiges, filigranes Buchungs-Kunstwerk ist es geworden. Ich habe wohl ca. 5h online verbracht und unzählige Foren, Helplines etc. kontaktiert, bis ich das nötige Knowhow zusammen hatte und das Werk vollenden konnte. Aber: Es hat funktioniert! Und schlussendlich war die Umsetzung, also das Reisen, eigentlich ganz unkompliziert und bequem... Aber von vorne (ich möchte hier so etwas wie eine kurze Wegleitung niederschreiben): Wichtig ist der richtige Einstieg: Wer über www.sncf.com oder gar die SBB-Webpage einsteigt, hat kaum eine Chance. Man muss über "voyages-sncf.com" beginnen. So kommt man auf die Schweizer SNCF-Seite. Dort kann man links oben unter "Menu" die erste Menüposition "Bahntickets" wählen und dann "Bahntickets buchen" anklicken. Als Folge erscheint folgende Maske: Neben all den anderen, selbstverständlichen Angaben lässt sich zuunterst "Reise Sie mit Ihrem Fahrrad" anwählen und man kann angeben, dass man das Fahrrad in unverpacktem, nicht zerlegtem Zustand transportieren möchte. Von der Schweiz nach Paris geht das mit bis zu 4 Fahrrädern. So viel Plätze gibt es nämlich pro TGV-Komposition – sie befinden sich meist ganz vorne im ersten Wagen, noch vor dem nachfolgenden Erstklassabteil (siehe Foto am Ende dieses Post). Praktischerweise erhält man bei Veloplatzbuchung auch gleich die Sitzplätze im selbigen kleinen 2. Klass-Abteil - direkt bei den Velos. Aber man muss früh sein mit Buchen! Die Velo-Plätze sind begehrt! In unserem Fall (6 Velos) konnten wir die zwei übrigen Kindervelos nicht anders mitnehmen, als sie zu verpacken in einen Transbag (was angesichts der kleinen Velos keine grosse Sache war). Glücklicherweise hat es im entsprechenden Wagen auch genügend Platz für Gepäck. Die verpackten Velos konnten wir problemlos im grosszügig bemessenen 1. Klass-Abteil deponieren. Innerhalb Frankreich (in unserem Fall Paris-Nantes) liessen sich pro TGV-Einheit immer nur maximal 2 der Veloplätze reservieren (und dies, wie sich gezeigt hat, auch wenn eigentlich alle vier Plätze frei wären). Die SNCF scheint hier irgendwie regulierend einzugreifen... Wir lösten das Problem, indem wir einander einfach mit verschiedenen Zügen nachfuhren. Zuerst ich mit zwei Kindern, zwei nicht verpackten und einem verpackten Velo. Dann drei Stunden später (im nächsten TGV mit Veloplätzen - nicht jede Verbindung lässt Velotransport zu) meine Frau mit den anderen Kindern und Velos. Das ist ein bisschen doof, aber kein grosses Problem. Auf der Rückfahrt (Bordeaux-Paris) konnten wir gar mit nur einer Stunde Abstand hinter einander nachfahren... Weil wir es in der zur Verfügung stehenden Zeitspanne nicht ganz bis nach Bordeaux schafften, mussten wir noch von La Rochelle bis nach Bordeaux verladen. OHNE Reservation! Ein interessantes Experiment! Wenn man zeitlich flexibel ist und den richtigen, dafür vorgesehen Zug (kein TGV, sondern ein TER) nehmen kann, ist das ziemlich unkompliziert und funktioniert so, wie wir uns das in der Schweiz (allermeistens) gewöhnt sind: Entsprechende Velowagen aufsuchen und die Velos selber verladen (ebenerdiger Einstieg, genügend Platz). Das SNCF-Personal ist uns ausschliesslich freundlich, wohlwollend und sehr pragmatisch begegnet. Meistens wurde gar nicht so genau nachgeschaut, wie viele Velos wir jetzt dabei haben und welche verpackt waren und welche nicht. Auf den Bahnhöfen merkten wir, wie verwöhnt wir von der Schweiz sind. Denn in Frankreich sind Rampen zu den Perrons oft noch Mangelware. Und wer mit vollbepacktem Tourenvelo mit Anhänger vor einer Treppe steht, weiss, was das bedeutet... 😞 (Aber man muss das als sportliche Herausforderung nehmen...) Auch ganz schön cool ist das SNCF-Bahnreise-App! Man kann alle Ticktes online speichern. Das erlaubt eine sehr gute Übersicht mit allen benötigten Informationen. Die ZugbegleiterInnen können direkt das Mobiltelefon scannen und die Tickets so checken - funktionierte einwandfrei und ohne irgendwelchen Papierkrieg. ALSO - unser Fazit: Das Buchen ist kompliziert. Und man muss es früh genug tun. Aber wenn man das mal geschafft hat, funktioniert die Sache! Lasst euch also nicht von euren Reiseträumen und -Plänen abbringen! P.S.: Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung! Das besagte Abteil im vordersten Wagen - rechts die vier Veloabstellplätze. Paris Gare de Lyon - erste Teilstrecke geschafft! Jetzt wird durch Paris zum Gare Montparnasse geradelt (kein Problem! Gute Velospuren!) Am Ziel! Das Abenteuer kann beginnen!
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