Zufälligerweise habe ich dieses Thema vor 16 Jahren in meiner Diplomarbeit an der ETH behandelt. Interessant war, dass Frauen generell die Temperatur eher als zu tief empfanden als Männer. Dies haben auch schon andere Studien gezeigt. Technisch ist es so, dass eine Heizung beliebig fein eingestellt werden kann, eine Kühlung hingegen nicht. Die Kühlaggregate können nur ein- oder ausgeschaltet sein. Damit die Kühlwirkung zum Tragen kommt, muss die Luft umgewälzt werden. Dies führt zwangsläufig zu einem Windchill-Effekt, der das Kälteempfinden zusätzlich verstärkt. Allein schon die Luftumwälzung ohne Kühlung wird von vielen Leuten als unangenehm empfunden. Die Steuerung der Temperatur erfolgt anhand einere Kennlinie, die auch die Aussentemperatur berücksichtigt. Was nicht berücksichtigt wird, ist die Tatsache, dass eine Seite des Zugs von der Sonne beschienen wird, die andere nicht. So ist es auf der einen Seite zu warm, auf der anderen zu kalt. Leider lässt sich das Problem nicht einfach lösen. Die beengten Verhältnisse in einem Zug machen das Ganze noch schwieriger. Persönlich bin ich der Meinung, dass die Temperatur im Zweifelsfall eher etwas häher eingestellt werden soll. Die Lehrmeinung ist anders rum. Wer friert, könne ja zusätzlich etwas anziehen. Mein Tipp: Die Plätze unterscheiden sich stark, was die klimatischen Bedingungen angeht. Es lohnt sich, verschiedene Plätze auszuprobieren. Ein Halstuch kann auch nie schaden.
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