Wenn ich in einem mir fremden Bahnhof ankomme, schaue ich nicht auf den Boden, sondern halte auf Schilder in der Höhe Ausschau, wie: wo finde ich mein Anschlussgleis, wo ist das Stadtzentrum, wo fahren die Busse oder die Trams los - etc. Es ist mir dann sogar egal, auf welche Seite der Menschenstrom "fliesst". Für regelmässige Pendler mag so eine Menschenmassensteuerung dann sinnvoll sein, wenn es zur Gewohnheit wird und sich jeder dran hält. Nur ist der Mensch ein Gewohnheitstier und ein Herdentier - beides. 😉 Er hat Mühe, eine neue Gewohnheit einzüben und er hat Mühe, sich ausserhalb der Herde zu bewegen. Das heisst, wenn niemand sich dranhalten wird, wird auch ein einzelner Mensch die Masse nicht dazu bewegen können, sich an die Pfeilordnung zu halten. Ich beobachte so oft, dass zum Beispiel im Warenhaus mehrere Kassen offen sind und alle an denselben anstehen. Es kann sein, dass eine einzelne Kasse lange unbemerkt offen ist. Weil niemand ansteht, ist dort mit der Kasse wohl etwas nicht in Ordnung.... Mein Mann und ich haben uns bei diversen solchen Gelegenheiten bereits köstlich amüsiert und zueinander gesagt: typischer menschlicher Herdentrieb. Gute Gewohnheiten können mit der Zeit leider auch "verlernt" werden. So habe ich mir sagen lassen, dass es in Zürich am HB nicht mehr so gut funktioniere auf den Rolltreppen mit dem "Rechts stehen, links vorbeigehen lassen".
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